Mindestlohn auf 15 Euro: Wie Praxen & Labore Lohnforderungen abfedern
- Stefan Sander
- 15. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Können Sie Ihre Preise von heute auf morgen um 17 % steigern?
Die mögliche Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro – eine Steigerung von fast 17 % – stellt Zahnarztpraxen und Dentallabore vor finanzielle Herausforderungen. Der direkte Anstieg ist dabei nur ein Teil der Gleichung: Auch die Gehälter qualifizierter Mitarbeiter (MFA, ZFA, Zahntechniker) müssen angepasst werden, um Motivation und relative Abstände zum Mindestlohn zu wahren. Die Kernfrage ist: Wie können diese zusätzlichen Personalkosten finanziert werden?
Der Dominoeffekt im Gehaltsgefüge
Steigt der Mindestlohn, rücken die unteren Gehaltsstufen näher an die mittleren heran. Um den Wert von Erfahrung und Qualifikation weiterhin anzuerkennen, sind auch für diese Gruppen Lohnanpassungen notwendig. Dies führt zu einem erheblichen Anstieg der gesamten Personalkosten.
Strategien zur finanziellen Abfederung
Um den Druck zu mindern, sind proaktive Maßnahmen entscheidend:
Effizienz durch Digitalisierung:
Technologie nutzen: Investitionen in Intraoralscanner, CAD/CAM-Systeme, 3D-Druck oder digitales Patientenmanagement können Abläufe beschleunigen und den Personalaufwand pro Leistung reduzieren.
Prozesse optimieren: Analysieren Sie interne Workflows, um Engpässe zu beseitigen und unnötige Schritte zu automatisieren. Das schafft Freiräume für höherwertige Tätigkeiten.
Preiskalkulation anpassen:
GOZ & BEB prüfen: Zahnarztpraxen sollten ihre GOZ-Positionen neu kalkulieren und Dentallabore ihre BEB-Preise anpassen. Die gestiegenen Personalkosten müssen in die Kalkulation der zahnärztlichen Honorare und zahntechnischen Leistungen einfließen.
Transparente Kommunikation: Klären Sie Patienten klar und verständlich über die Vorteile und Kosten von Privatleistungen auf.
Mitarbeiterbindung stärken:
Leistungsbezogene Anreize: Ergänzen Sie Grundgehälter durch Boni für gute Leistungen oder Teamerfolge, um die Motivation zu steigern.
Attraktive Arbeitsbedingungen: Bieten Sie flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten oder Benefits, die über das reine Gehalt hinausgehen und die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen.
Kostenmanagement im Einkauf:
Lieferantenverhandlungen: Überprüfen Sie Verträge mit Lieferanten und suchen Sie nach besseren Konditionen oder alternativen, kostengünstigeren Materialien.
Bestandsoptimierung: Ein effizientes Lagermanagement reduziert gebundenes Kapital und vermeidet unnötige Ausgaben.
Fazit: Proaktives Handeln sichert die Zukunft
Die Mindestlohnsteigerung ist eine Realität, die eine umfassende Betrachtung der Unternehmensstrukturen erfordert. Eine Kombination aus Effizienzsteigerung, angepasster Preiskalkulation und strategischem Personalmanagement hilft Praxen und Laboren, diese finanzielle Herausforderung zu meistern und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Für detaillierte Einblicke und praktische Anleitungen zur optimalen Abrechnung digitaler und konventioneller Leistungen, insbesondere im Kontext von BEL und BEB, empfehlen wir die spezialisierten Abrechnungsseminare von www.dent-content.de